Innige Weite

Wer mich kennt, weiß, dass Seen und Berge oft ein Motiv meiner Bilder sind. Es zieht mich zu den beiden Elementen Wasser und Stein. Die kalte klare Luft und wie hier im Regen die Ruhe mangels Menschen sind einfach wunderbar.

Als wir als kleine Gruppe beim letzten Seminar in Grünau am Almsee waren, sagte eine Teilnehmerin: "Hier ist alles in Ordnung. Die Natur kümmert sich nicht um unsere Sorgen."

Ja, und das können wir mit jedem Atemzug in uns aufnehmen - diesen GleichMUT.

Das Seminar war eine kleine Runde und es entstand eine Innigkeit beim Meditieren und Zeichnen, die uns auch hier in der Weite der Natur umgeben hat. Jede und jeder für sich im eigenen Tempo entlang gehen, Schritte spüren die unterschiedlichen Bodenarten und Ohren lauschen den verschiedenen Gurgellauten der Bäche, die in den Almsee plätschern.

Ich war dann vor den anderen zurück gegangen und wartete einfach mit dem Blick auf die Schnee verhangenen Berge auf die anderen - ein ruhiges warten ohne Er-wartung. und ein Gefühl von inniger Verbindung mit den anderen, die noch staunend durch die unfassbar schöne Zauberwelt des Almsees wanderten.

Das miteinander Schweigen ist eine ganz eigene Qualität von Vertrauen. Beim Zeichnen ist nur das Bleistift ziehen auf dem Papier und ruhiges Atmen hörbar. Die Konzentration in der Gruppe lässt tiefe Stille wachsen und die Zeit vergeht einfach so.

Und dieses vertraut sein im Meditationsraum hat uns auch draußen in der Natur getragen.