Es brummt schon im Kopf, ständig ist etwas zu tun, die Aufgaben Deiner inneren To-Do-Liste werden mehr statt weniger und Du sehnst Dich nach Ruhe und Entspannung?
Das kenne ich sehr gut. Manchmal häufen sich einfach so viele Dinge, die zu erledigen sind, dass ich es nur schaffe, den Überblick zu behalten, wenn ich mir eine Liste schreibe.
Aber während ich den Stift halte und schreibe, erinnere mich dann - ne, also mit dem Stift auf dem Papier, da geht doch noch was ganz Anderes! Ich habe Sehnsucht, zu Zeichnen. Denn dabei schalte ich so gut ab und tanke auf.
Also suche ich mir ein Zeitfenster - abends oder mal früh morgens und meditiere.
Wie das Abschalten und Auftanken gut gelingen kann, beschreibe ich Dir hier.
Es braucht nur wenig auf dem Weg zur Ruhe:
Flugmodus und Tür schließen
Wenn Du Dir Deine Zeit für Dich nehmen willst, schalte Dein Handy auf Flugmodus. Sei einfach unerreichbar und schließe die Tür nach außen hinter Dir.
Ein Schild wie bei einem Hotel "bitte ich stören" kann helfen, die anderen im Haushalt darauf einzustimmen, dass Du jetzt einfach mal innerlich weg bist.
In Dir.
Ohne Kontakt nach außen.
Ein kleines Ritual zum Beginn
Um in die Ruhe zu Dir selbst zu starten, ist es gut, ein kleines Ritual für Dich zu bestimmen und immer einzuhalten. Das kann eine Kerze sein, die Du anzündest für Dich. Die ein und immer gleiche Kerze.
Oder Du hast einen Lieblingsbleistift. Den spitzt Du frisch und legst ihn dir neben Deinen Meditationsplatz und das Zeichenpapier.
Als Beginn nimmst Du einen tiefen Atemzug und läßt alles Anstrengende raus.
Weit weg von Dir. Danach atmest Du frische Luft und Energie ein.
Behalte den Wechsel von Schweigemeditation in wertfreier Wahrnehmung und danach sehen und zeichnen bei. So wie wir es in Kursen üben, machst es auch Du.
Stillemeditation beruhigt den Geist, Du kommst zur Ruhe und kannst im Anschluss ganz entspannt zeichnen, was Du siehst - jetzt siehst - zum Beispiel eine Zimmerpflanze oder einfach ein Detail im Zimmer um Dich her.
"Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist."
Dalai Lama
Wenn die Gedanken immer weiter präsent sind
Auweia, ich sitze und habe es mir gemütlich gemacht, es ist still und schon sprudelt die Liste, der zu erledigenden Dinge durch meinen Kopf. Ich denke an alles, was nun liegen bleibt, während ich hier Entspannung suche.
Ja das kenne ich auch sehr gut, denn im Alltag ist es viel schwieriger auszuschalten als bei einem Seminar in einem schönen Kloster, in das ich ja extra hinfahre - genau wie die Teilnehmer*innen.
Ich nehme dann in den Atemzug gern das SHALOM mit auf. Ich begrüße mich selbst hier: " Shalom, sei willkommen!"
Dann töne ich beim Ausatmen: SHAAAAA-LOOOMMM. So lange der Atem eben geht und in dem Ton, der mir gerade gut tut.
Dann lasse ich den Atem wieder von selbst einfließen und töne danach erneut.
Damit schalte ich dann von den verwirrenden Gedanken ab und bin ganz wach in dem Moment, in dem ich singe.
Das ist wirklich eine gute Ãœbung - probiere es mal aus!
Leise und kaum hörbar oder laut und mit voller Kraft der Lungen.
Neben dem immer gleichen Ritual das Neue
Neben dem Ritual, das Du für Dich findest, um anzufangen und den Abstand zum Alltag zu bekommen, probiere unterschiedliche Atemübungen aus.
Das kann das Tönen mit "Shalom" sein, oder das Atmen durch den ganzen Körper wie beim Autogenen Training. Vielleicht ist es je nach Ort und Tageszeit mal gut, zu singen, mal gut einfach abzuwarten, bis die Ruhe im Kopf gewinnt.
Du wirst Deinen eigenen Weg jedes Mal finden.
Ankommen im Zurück-da-sein
Das Meditieren und darauf folgende Zeichnen kann ganz unterschiedlich lang sein. Je nachdem, wie es Dir jeweils gut tut.
Wenn Du dann aus Deinem inneren Flugmodus wie zur Landung im Alltag ansetzt, atme noch ein paar Mal tief ein und aus. Bewege erst Deine Finger sanft und dann lockere die Schultern. Beim Aufstehen sei sanft mit Dir selber, denn der Kreislauf kann durch das Meditieren sehr ruhig geworden sein, Du brauchst also etwas Zeit zum Aufstehen.
Dann stehst Du da, fest und gestärkt und bist wieder für andere und Deine Aufgaben da. Nun gehst Du den ersten Schritt weiter in den Alltag.
Zusammen mit anderen üben
Es ist gut, immer wieder zu üben. Ob lang oder kurz. Die Zeit mit Dir selbst ist schön!
Und wenn Du mit anderen zusammen üben willst, komme einfach dazu zu den offenen Übungsabenden oder Kursen an schönen Orten. Bis dann!
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